Drahterodieren

Unsere Expertise und langjährige Erfahrung zeigt: Wir wissen wie Drahterodieren funktioniert und vor allem wann es zum Einsatz kommen muss.

Drahterodieren: Die perfekte Ergänzung zum Fräsen & Drehen

Das Drahterodieren ist ein formgebendes Fertigungsverfahren (Schneidverfahren) für elektrisch leitende Materialien, das nach dem Prinzip des Funkenerodierens arbeitet.

Mit dieser funkenerosiven Bearbeitung erzielen wir hochpräzise zylindrische und konische Regelgeometrien an filigranen Teilen mit extremer Genauigkeit, unabhängig von ihrer Härte.

Drahterodieren wird häufig zur Herstellung und Bearbeitung von Konturen eingesetzt, die nur minimale Eckenradien haben dürfen.

Diese Technologie kann zudem eine kostengünstige Alternative zum Fräsen, Drehen, Schleifen oder Räumen sein. Mit Erodierdraht im Drahtdurchmesser von 250 – 500 µm arbeiten wir mit einer Genauigkeit von ± 0,004 mm bei Oberflächenqualitäten bis Ra 0,4.

Wie funktioniert das Drahterodieren?

Bei Drahterodieren wird ein 0,02 bis 0,33 mm feiner Draht auf die obere Spule der Erodiermaschine gewickelt und durch mehrere Rollen zur oberen Drahtführung gelenkt.

Der Draht wird von zwei gegenüberliegenden Antriebsrollen, der unteren Drahtführung und der Riemenscheibe, durch das Werkstück gezogen. Drahtführungen über und unter der Werkstückführung stützen den Draht, unterdrücken Vibrationen und sorgen für einen geraden Schnitt. Die Bearbeitung des Werkstücks erfolgt in einer stromleitenden Flüssigkeit (Dielektrikum, in der Regel  entionisiertes Wasser).

Wenn Draht (Anode) und Werkstück (Kathode) gezielt angenähert werden, wird durch elektrische Spannungsimpulse ein elektrisches Feld erzeugt. Durch den Fluss der elektrisch geladenen Teilchen in diesem Feld kommt es zur Entstehung eines sichtbaren Funkens (Lichtbogen).

Durch die große dabei entstehende Hitze verdampft Dielektrikum und Material von Draht und Werkstück schmilzt. Aus verdampftem Dielektrikum und Partikeln des geschmolzenem Material bildet sich eine Gas- und Plasmablase. Durch Unterbrechung der Stromzufuhr wird diese Blase zur Implosion gebracht.

Dabei entstehen im Mikrobereich um den Draht herum punktuelle Temperaturen von bis zu 40.000°C.  Durch diese hohen Temperaturen wird Material vom Werkstück gelöst und mit dem Dielektrikum abgeführt. Diese Vorgänge werden bis zu 100.000-mal wiederholt, damit das gewünschte Ergebnis erzielt wird.

Warum Drahterodieren lassen?

Das Drahterodieren ermöglicht auch bei großer Materialdicke eine geringe Schnittbreite. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Materialhärte keine Rolle spielt. Es können alle leitfähigen Materialen bearbeitet werden.

Zudem können auch scharfkantige Taschen und Löcher gefertigt werden. Der Prozess des Drahterodierens führt weder zu Graten noch zu Verformungen am Werkstück .Es ist möglich, konische Formen, freie Kurven und andere komplexe Geometrien zu fertigen.

Welche Materialien kann man erodieren?

Beim Drahterodieren können alle elektrisch leitenden Werkstoffe bearbeitet werden.